Woran erkennt man Inklusion im Alltag?
Partizipation ist für unsere tägliche Arbeit selbstverständlich. Es ist wichtig, jedem Kind zu ermöglichen, Eigenverantwortung zu übernehmen und eigene Aktivitäten zu gestalten, soweit sich dies mit seinem Wohl und dem der Gemeinschaft vereinbaren lässt.
Wir dürfen die uns anvertrauten Kinder ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten. Die Pädagogen sind sich Ihrer Macht bewusst und nutzen diese dazu das individuelle notwendige Maß an Unterstützung zu geben. Wir nehmen die Kinder ernst und begegnen ihnen auf Augenhöhe. Das nennen wir Gleichwürdigkeit.
Grundlage für unser Zusammenleben sind gemeinsame Werte, die in einem Wertekatalog festgehalten sind. Wichtig ist es anzuerkennen, dass die Werte der Fachkräfte wichtig sind, jedoch sind es die Kinder und deren Vorstellungen von Werten, die das Leben in der Kita bestimmen. Während Erwachsene meist Schlagwörter benutzen, beschreiben Kinder eher ihre Bedürfnisse für ein faires Miteinander.
„Ich will, dass mein Gebautes nicht kaputt gemacht wird.“ <- Achtsamkeit Hilfreich für die Erarbeitung war uns der „Index für Inklusion“.
Der inklusive Gedanke stützt sich auf folgende Werte:
Ist mein Kind auch willkommen, wenn es behindert oder entwicklungsverzögert ist?
Natürlich gibt es Kinder, die mehr Unterstützung, eine besondere Pflege, mehr Hilfe brauchen, um am Kindergartenalltag teilnehmen zu können. Hier kommen verstärkt unsere gruppenübergreifend arbeitenden Kollegen*innen, intern liebevoll Frösche genannt, zum Einsatz. Näheres über ihr Aufgabengebiet finden Sie HIER.
Inklusion oder Integration – wo liegt der Unterschied?
Während die Integration davon ausgeht, dass eine Gesellschaft aus einer relativ homogenen Mehrheitsgruppe und einer kleineren Außengruppe besteht, die in das bestehende System integriert werden muss, stellt die Inklusion eine Abkehr von dieser Zwei-Gruppen-Theorie dar und betrachtet alle Menschen als gleichberechtigte Individuen, die von vornherein und unabhängig von persönlichen Merkmalen oder Voraussetzungen Teil des Ganzen sind.
Das Konzept der Integration nimmt also bewusst Unterschiede wahr und verlangt vom Einzelnen, dass er sich an das Mehrheitssystem anpasst, um ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu sein. Die Inklusion dagegen ordnet unterschiedliche individuelle Eigenschaften und Voraussetzungen nicht auf einer Werteskala, sondern betrachtet die Vielfalt und Heterogenität der Gesellschaft als grundlegend und selbstverständlich. Hier muss sich nicht der Einzelne dem System anpassen, sondern die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen müssen so flexibel gestaltet sein, dass sie jedem Einzelnen die Teilhabe ermöglichen. Es ist normal verschieden zu sein.